Nie mehr mein Freund

„Du bist nie mehr mein Freund! Und ich lade dich auch nicht zu meinem Geburtstag ein!“ Diese Sätze hört man in Kindertagesstätten nicht selten und es sind alltägliche Konflikte. Warum die Kinder gerade diese Sätze wählen und wieso Freundschaften überhaupt wichtig sind für die gesamte kindliche Entwicklung, schauen wir uns nun etwas genauer an. Beginnen wir aber zunächst mit der Entstehung einer kindlichen Freundschaft. Kleinkinder und Säugling bilden zunächst noch keine festen Freundschaften. Sie sind damit beschäftigt Kontakte zu vielen anderen Kindern zu knüpfen. Erst im Kindergartenalter entwickeln sie das Bedürfnis feste Spielpartner zu haben und fokussieren sich dadurch nach und nach auf ausgewählte Kinder. Sie sind dann vor allem im Vorschulalter an gleichgeschlechtlichen Kindern interessiert. Doch das ist wieder ein anderes Thema. Freunde zu haben ist für Kinder ein wichtiger Punkt, um in ihrer sozialen und auch emotionalen Entwicklung voran zu kommen. Sie lösen Konflikte miteinander, lernen füreinander da zu sein und mit ihnen auch Lieblingssachen zu teilen. Im Gegenzug lernt der Freund oder die Freundin ebenfalls diese wichtigen Kompetenzen. Dadurch wächst die gemeinsame Freundschaft und die Bindung zwischen ihnen wird stärker.

Durch die kleinen und auch großen Konflikte, die sich in den allermeisten Fällen um das Thema Mein und Dein drehen, entstehen die erwähnten Sätze von Anfang des Beitrages. Aber auch die Themen wie Wettkampf oder Konkurrenz können die Auslöser sein. Eine Kündigung der Freundschaft ist ein Mittel um Druck auszuüben. Man verletzt dadurch die Bindung zu der Freundin oder dem Freund und kann dadurch ein gewünschtes Verhalten erreichen. Auch die Androhung das andere Kind nicht zum Geburtstag einzuladen ist eine Methode, um Macht zu demonstrieren. Denn über die Gästeliste kann das Kind selbst bestimmen und Geburtstage zählen als absolute Highlights. Das verwächst sich allerdings nach einiger Zeit und deshalb muss man sich eigentlich keine großen Sorgen machen. Kommt es allerdings zu häufig vor und das noch über einen längeren Zeitraum, kann man mit seinem Kind über die Ausmaße der Sätze sprechen.

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