Ein ordentliches Kinderzimmer?

Man möchte nicht immer auf kleine Legosteine treten oder über Bälle stolpern. Deshalb wünschen sich viele Eltern, dass die Kinderzimmer ihrer Kinder etwas aufgeräumter aussehen würden. Auch den Kindern würde es gut tun, da sie dadurch weniger reizüberflutet wären und sich in ihrem Zimmer besser orientieren könnten. Aufräumen fördert auch das mathematische Verständnis. Es spricht also alles dafür, dass man ein aufgeräumtes Kinderzimmer anstreben sollte. Aber wie?!

Als erstes solltet ihr euch darüber klar werden, ab wann für euch ein Zimmer aufgeräumt ist. Schließlich möchte man ja bestimmt auch nicht in einem sterilen Museum wohnen. Wenn ihr das herausgefunden habt, geht ihr zum zweiten Schritt über: regelmäßiges Aussortieren. Über die Jahre und Monate sammelt sich ganz schön viel Zeugs an. Und vieles davon braucht man gar nicht mehr. Der süße Body in Größe 50 wird eurem Zweijährigen bestimmt nicht mehr passen oder? Also weg damit! Ihr könnt es entweder verkaufen, verschenken oder für wohltätige Zwecke spenden. Sachen, die euch als Erinnerungsstücke ganz wichtig sind, euer Kind aber eigentlich nicht mehr braucht, könnt ihr in einer Erinnerungsbox verstauen. Am besten mistet ihr in regelmäßigen Abständen aus. Nachdem ihr das erledigt habt, könnt ihr euch endlich ans eigentliche Aufräumen machen. Dafür gibt es ein paar „Regeln“, die es erleichtern können.

  1. Spaß daran haben! Das klingt komisch und fast unmöglich. Passt Spaß und Aufräumen denn überhaupt zusammen? Ja! Es gibt lustige Aufräumlieder, mit denen der Prozess etwas Schwung bekommt. Ihr könnt auch andere Lieder beim Aufräumen hören. Und dann solltet ihr ein Spiel daraus machen. Schafft ihr es in 10 Minuten die Lese-Ecke aufzuräumen? Die Wette gilt. Auf die Plätze, fertig…. Los!
  2. System dabei haben. Fangt an einem Ort an, der nicht zu Chaotisch ist, damit euer Kind ein schnelles Erfolgserlebnis hat. Am Ende räumt ihr dann erst die schwierigen Ecken auf.
  3. Ein Ritual daraus machen. Ihr könnt es zur Abendroutine hinzufügen. Wer regelmäßig aufräumt, hat weniger Chaos. Nach dem Zähne putzen reicht es, wenn ihr das wegräumt, was gespielt wurde. Falls das zu viel ist, weil euer Kind der Meinung war das gesamte Zimmer zu bespielen, könnt ihr euch auch darauf einigen, dass ihr einen Fluchtweg freiräumt. Und das heißt nicht, dass einfach alles zur Seite geschoben wird, sondern die Gegenstände, die im Fluchtweg liegen, auch wirklich aufgeräumt werden. Wer das am Abend nicht machen möchte, kann auch einen Aufräumnachmittag einlegen. Zum Beispiel an einem bestimmten Wochentag. Findet heraus, was euer Aufräum-Ritual wird.
  4. Richtige Formulierung wählen. „Räum dein Zimmer auf!“ Puh… Das klingt nach viel Arbeit! „Könntest du schon deine Kuschelecke aufräumen? Ich komme gleich und helfe dir beim restlichen Zimmer.“ Ja, das schaffe ich!
  5. Vorbild sein. Damit euer Kind aufräumt, sollte es Vorbilder haben, die ebenfalls aufräumen. Das erklärt sich aber eigentlich von selbst oder?
  6. Früh übt sich. Kinder, die schon im Kleinkindalter regelmäßig aufräumen, finden es im Kindergartenalter normal und weniger als große Last. Es gehört für sie ganz einfach zum Alltag dazu und stellen es seltener in Frage. Auch hier gilt es spielerisch aufzuräumen.

Und jetzt kommen wir zu einer total genialen Erfindung! Der Ruckzuck Aufräumteppich. Man kann ihn als Spielzeugsack kaufen oder eben selbst nähen. Es ist auch nicht so schwer. Versprochen! Ich bin ja eigentlich keine Nähmaus und habe es trotzdem geschafft. Dann kannst du das bestimmt auch. Ich habe mich bei den Stoffen für einen Straßenaufdruck und einen einfarbigen Stoff entschieden, da man die eine Seite für jedes Spielzeug benutzen kann und die andere Seite für coole Autos oder kleine Puppen. Ihr könnt aber selbst entscheiden, welche Stoffe ihr auswählt oder ob ihr einen bereits fertigen Spielzeugsack kauft. Ich rate euch jedoch mindestens eine einfarbige Seite zu wählen.

Ihr braucht eine Nähmaschine, einen Stift, Wolle, ein Lineal, eine Kordel/Schnur, eine Stoffschere, Sicherheitsnadeln und Nähgarn.
Für einen großen Aufräumteppich, mit 140cm Durchmesser, braucht ihr 1,5m Stoff eurer Wahl, 445cm Kordel und 4 Stoffstreifen eurer Wahl mit den Maßen 12 cm x 105 cm
Für einen kleinen Aufräumteppich, mit 90cm Durchmesser, braucht ihr 1m Stoff eurer Wahl, 290cm Kordel und 4 Stoffstreifen eurer Wahl mit den Maßen 12 cm x 60 cm
Wenn ihr alle Materialien beisammen habt, könnt ihr auch schon loslegen:

  1. Beide Stoffe solltet ihr jeweils vierteln.
  2. Mit Stift und dort festgebundener Wolle, die entweder 70cm oder 45cm lang ist, malt ihr dann einen Viertelkreis, indem ihr das Wollende mit dem Finger an der gefalteten Ecke festhaltet und dann mit dem Stift von Kante zu Kante malt, schneidet ihn aus und faltet den Stoff wieder auseinander.
  3. Den zweiten Schritt wiederholt ihr natürlich auch beim zweiten Stoff.
  4. Die Kreise müsst ihr nun aneinander nähen.
  5. Als nächstes schneidet ihr die Stoffstreifen zu und klappt sie am Kreisrand um, sodass ein kleiner Tunnel entsteht, in den man später die Kordel fädeln kann.
  6. Die einzelnen Stoffstreifen mit näht ihr mit Abständen oben und unten am Kreis fest.
  7. Am Ende fädelt ihr die Kordel durch die Tunnel und knotet die Enden fest.

Und schon seid ihr fertig! Ich bin mir sicher, dass ihr es auch schafft. Wenn ihr trotzdem Bedenken habt, empfehle ich euch trotzdem den Kauf eines Spielzeugsacks. Er ist wirklich hilfreich und ermöglicht ein schnelles Aufräumen.

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