Jungen und Mädchen

Kennst Du das? Der erste Spaziergang mit dem Neugeborenen. Deine Tochter liegt im Kinderwagen und es kommt eine nette alte Dame vorbei. Sie schaut in euren Kinderwagen und sagt: „Was für ein hübscher Bub!“ Kein Wunder, dass so viele frisch gebackene Eltern ihre Kinder in rosa und blau kleiden, um eine solche Situation zu vermeiden. Es gibt aber auch einige Eltern, denen diese Situation nicht unangenehm ist. Zählst du auch dazu? Immer mehr Eltern entscheiden sich für „neutrale“ Farben oder einen bunten Mix. Heute ist in unserer Gesellschaft blau eine männliche und rosa eine weibliche Farbe. Wenn wir jedoch ein paar Jahrzehnte zurückgehen, wäre es genau andersherum. Denn blau war die Farbe von Maria, der Mutter Jesu, und ein helles Rot, die Farbe des Königs. Vielleicht ändert sich das in ein paar Jahrzehnten wieder um. Wer weiß…

Spielzeug
Zur Geburt und auch zu anderen besonderen Ereignissen, wie Weihnachten, Ostern und die nächsten Geburtstage, bekommen die Kinder zahlreiche Geschenke. Dabei ist es oftmals so, dass die Jungen eher Autos und die Mädchen Puppen geschenkt bekommen. Kinder spielen in ihren ersten Lebensjahren jedoch mit Autos, Puppen, Rasseln, Töpfen und vielem mehr. Autos sind interessant, da sie weg rollen und man ihnen hinterher krabbeln kann, wodurch die Motorik geschult wird. Puppen hingegen fördern das Einfühlungsvermögen, das im gesamten Leben von Vorteil ist. Am besten wäre es doch dann, wenn das Kind mit beiden typischen Spielzeugen spielt oder? Wenn euer Kind spielt, ist es wichtig zu beobachten, für was sich das Kind am meisten interessiert und darauf aufzubauen. Die Persönlichkeit des Kindes ist schließlich nicht an das Geschlecht gebunden, sondern viel mehr an seinen Erfahrungen und bereits entwickelten Persönlichkeit fest zu machen.

Geschlechterrollen
Bei den meisten Kindern gibt es eindeutige biologische Geschlechtszugehörigkeiten. Das bedeutet jedoch nicht, dass man der typischen Geschlechterrolle entsprechen muss. Sie beobachten unterbewusst die verschiedenen Rollen der Erwachsenen. Sie erleben oftmals typisches, aber auch immer mehr untypisches Verhalten und probieren ihre gesehenen Rollenbilder aus, indem sie diese nachspielen. Oft differenzieren sie dann dabei ganz klar. Diese Situationen dürfen die Kinder ausleben. So können sie erfahren, was zu ihrer Persönlichkeit passt und welche Verhaltensweisen sie eher vermeiden möchten. In unserer Gesellschaft sollten wir mittlerweile so weit sein, dass wir die Kinder wählen lassen, welche Interessen sie verfolgen. Fakt ist, dass das Fußballspielende Mädchen trotzdem mehr Anerkennung bekommt, als der tanzende Junge. Ist es aber nicht eigentlich nur wichtig, dass die Kinder mit dem glücklich sind, was sie machen? Kinder sollten in ihrer eigenen Rolle unterstützt und begleitet werden. Ihr Geschlecht darf man hierbei nicht überbewerten, aber auch nicht komplett verwerfen.

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