Eingewöhnung

Die Eingewöhnung ist ein sehr intensives Erlebnis für Eltern und Kind. Es ist ein Lernprozess, der viel mit Bindung zu tun hat. Ihr findet hier ein paar nützliche Tipps, einen groben Ablauf und die Eingewöhnung aus der Sicht eines Kindes.

Grober Ablauf
Am Anfangt findet eine Art „Spieleverabredung“ in der KiTa statt, bei der Euer Kind für zwei Stunden, mit einem Elternteil, die anderen Kinder und die Bezugserzieher kennen lernt und dabei natürlich spielen darf. Nach und nach wird diese Spieleverabredung ein regelmäßiges Ereignis, das immer etwas länger dauert, sodass Euer Kind den gesamten Ablauf am Vormittag kennt. Die pädagogischen Fachkräfte beobachten das Kind dabei, um abschätzen zu können, ab wann Euer Kind das erste Mal für kurze Zeit allein bleiben kann. Das wird dann mit Euch abgesprochen. Meistens sind das 10 Minuten oder sogar weniger. Dieser Zeitrahmen wird dann von Tag zu Tag verlängert, bis Euer Kind schließlich die angemeldete Zeit allein bleiben kann. Während der Eingewöhnung gibt es oft auch einen Paten. Das ist ein Kind, das meist im Vorschulalter ist und Euer Kind im Alltag unterstützend begleitet und auch Regeln erklärt. Was ganz wichtig ist: Ihr dürft traurig sein und auch dabei denken „Wie schnell die Zeit vergangen ist. Mein kleines Baby ist schon so groß geworden.“ Schließlich bricht ein neuer Lebensabschnitt an, der viel verändert. Nehmt Euch Zeit dafür. So viel, wie Ihr und Euer Kind braucht. Dabei ist es von Vorteil, wenn Ihr mit den pädagogischen Fachkräften im stetigen Austausch steht.

8 hilfreiche Tipps
1. Trennung üben: geht mit dem Kind zu den Großeltern, anderen Verwandten oder zu Spieleverabredungen und verlasst für kurze oder etwas längere Zeit den Raum

2. Vom Kindergarten erzählen: Ihr könnt mit Hilfe von Kinderbüchern, die über den Kindergarten erzählen, mit Eurem Kind ins Gespräch kommen.

3. Als Eltern Sicherheit ausstrahlen: Euer Kind spürt, wie es Euch geht. Kinder fühlen sich sicherer, wenn es Mama und Papa gut geht, da dann oft keine Gefahr besteht. Mir ist bewusst, dass es nicht unbedingt leicht ist loszulassen und kann Euch gut verstehen.

4. Raum, Liebe und Zeit: Lasst das Kind die Geschwindigkeit bestimmen. Beobachtet mit den pädagogischen Fachkräften das Kind und findet zusammen heraus, was die nächsten Schritte sind.

5. Mit den pädagogischen Fachkräften zusammen arbeiten: erzählt so viel, wie möglich über die Persönlichkeit des Kindes. Je mehr sie wissen, desto besser kann das Kind unterstützt werden.

6. Das Kind mitentscheiden lassen: Es kann zum Beispiel das Frühstück für die Dose oder Teile der Kleidung mit aussuchen.

7. Lieblingskuscheltier und Schnuller: Wenn das Kind traurig ist, sobald Mama und Papa gehen, hilft es etwas zu haben, das man schon kennt. Fast jedes Kind hat ein Lieblingskuscheltier, das schon viel miterlebt hat und deshalb zwischen ihm und dem Kind eine ganz besondere Bindung entstanden ist.

8. Trösteralbum: Das ist ein kleines Fotoalbum, in dem Fotos von Mama, Papa, Haustieren, Verwandten und besonderen Erlebnissen sind. Wenn die KiTa sogenannte „Familienseiten“ in einem ICH-, Schatz- oder Portfolio-Ordner hat, braucht ihr meist kein separates Trösteralbum. Die Familienseiten erfüllen die gleichen Vorteile.

Kindersicht
„Heute gehen wir in den Kindergarten“, sagt Mama, als wir am Frühstückstisch sitzen. Das hat sie gestern Abend auch schon erzählt. Kindergarten… hmm… Da haben wir doch schon ein Buch gelesen. In dem Buch war das ein schönes Haus mit vielen Kindern, in dem man spielen konnte. Als ich mich nach dem Frühstück ganz allein anziehe, sagt meine Mama: „Sehr gut, mein Schatz. Das machst du toll!“ Ich bin sehr stolz, dass ich das schon kann. Papa hat mir erzählt, dass nur die großen Kinder in den Kindergarten gehen. Also bin ich wohl, ab heute, auch groß. Mama und ich fahren mit dem Auto zum Kindergarten. Ich möchte unbedingt wissen, wie es dort aussieht. Im Kindergarten angekommen, begrüßt uns eine große Frau. Sie kennt sogar meinen Namen. Ein Kind, das schon ganz schön groß ist, möchte mit mir spielen. „Mama, kommst du auch mit?“, frage ich. Alleine möchte ich noch nicht spielen. Sie kommt mit und wir setzen uns auf einen Teppich mit vielen Autos. Das große Kind schiebt ein Auto zu mir und ich schiebe es zurück. Ich mag das Kind und wir sagen uns gegenseitig, wie wir heißen. Die große Frau erklärt meiner Mama, dass ich sein Patenkind bin. Ich möchte allein weiter spielen. Meine Mama unterhält sich deshalb mit der großen Frau. Wir bauen, lachen, malen und basteln zusammen. Schade, dass wir nun schon wieder nach Hause müssen. Aber ich freue mich auf morgen!

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