Angst vor Monstern

Wenn Kinder anfangen magisch zu denken, was fester Bestandteil der kognitiven Entwicklung ist, sehen sie manchmal Gestalten, die sie entweder beruhigen oder beunruhigen. Plötzlich lacht die Sonne oder der Himmel ist traurig und weint, obwohl es eigentlich nur regnet. Mit den Monstern im Kinderzimmer ist das nicht anders. Eigentlich ist es nur ein Stuhl, über den ein T-shirt gelegt wurde, das am nächsten Tag nochmal angezogen werden kann. Doch das Kind erkennt dann im halbdunkeln darin ein Monster oder eine andere Fantasiegestalt. In diesem Beitrag schauen wir uns das magische Denken genauer an und finden dadurch zusammen heraus, was gegen die Monster und andere böse Fantasiegestalten unternommen werden kann.

Magisches Denken

Diese Phase tritt meist ab dem dritten Lebensjahr ein und kann bis in das Vorschulalter andauern. Es entwickelt die Fantasie und taucht mit ihr in neue Welten ein. Diese Entwicklungsphase ist wichtig, da das Kind lernt seine gedankliche Welt von der realen Welt nach und nach zu unterscheiden. Damit es dies erreicht, hält es sich innerhalb der Phase des magischen Denkens oftmals in der gedanklichen Welt auf und beginnt sich selbst dadurch die Welt zu erklären. Das dabei selbst entwickelte Weltverständnis ist für das Kind zunächst auch ziemlich logisch und wird erst später wieder überdacht. Diese gewonnenen Erkenntnisse erprobt das Kind dann in Rollenspielen. Hierbei lebt es seine Fantasie aktiv aus und sammelt Erfahrungen. Mit drei Jahren eine Mama zu sein ist eigentlich unmöglich. Doch das Kind ist in dem Rollenspiel trotzdem eine und das fühlt sich sogar, durch die Kraft der Vorstellung, sehr real an. Mit Hilfe der Rollenspiele hat das Kind die Möglichkeit in unterschiedliche Charaktere zu schlüpfen und erlernt dadurch Empathie, das auch Einfühlungsvermögen genannt wird. Diese Fähigkeit ist vor allem für das soziale Miteinander sehr wichtig.

Angst vor Fantasiegestalten ernst nehmen

Da die fantasievolle und gedankliche Welt, die auch als innere Welt bezeichnet wird, sich mit der realen Welt, die auch äußere Welt heißt, beim magischen Denken miteinander vermischt, fühlt das Kind sich tatsächlich von den Fantasiegestalten bedroht und verängstigt. Dieses Hintergrundwissen kann hilfreich sein, um die Ängste seines Kindes auch dann ernst zu nehmen, wenn sie für uns Erwachsene unlogisch klingen. Das heißt allerdings nicht, dass wir dann so tun sollen, als hätten wir auch Angst vor dem Monster unter dem Bett. Eher ganz im Gegenteil. Es ist gut, wenn man dem Kind mitteilt, dass man das eben erwähnte Monster nicht sehen kann. „Ich sehe hier kein Monster unter dem Bett.“ Dieser Satz signalisiert dem Kind, dass es nicht mit der Angst allein gelassen wird und zeigt dabei gleichzeitig die Grenze zwischen Realität und Fantasie auf ohne sie vorweg zu nehmen.

Nun folgen ein paar Ideen, wie man die bösen Fantasiegestalten ganz einfach verjagen kann. Die meisten Kinder sind aber auch in der Lage eigene Ideen zu entwickeln. Was mit Fantasie erschaffen wurde kann auch durch Fantasie besiegt werden.

Monsterspray

Hierfür braucht ihr entweder eine leere Parfümflasche oder einen Blumenbesteuber, den ihr mit Wasser und etwas Glitzer befüllt. Vorne könnt ihr mit einem wasserfesten Edding noch „Monsterspray“ drauf schreiben und schon kann es los gehen. Vor dem Schlafen gehen wird das Zauberwasser einfach im Zimmer versprüht und dadurch bleiben alle Monster draußen oder sie werden zu ganz lieben Wesen. Das könnt ihr natürlich selbst entscheiden.

Sorgenfresser

Hz in die Mitte des Waschlappen. Das wird mit Hilfe des Reißverschlusses der Mund.

  1. Der Reißverschluss wird dann mit den Zähnchen nach oben vor euch gelegt und der Waschlappen umgestülpt. Steckt ihn an dem Schlitz fest und näht ihn dann daran fest.
  2. Wer eine Nähmaschine hat, darf diese nun verwenden. Falls nicht muss man sich nur mit Nadel und Faden zu helfen wissen. Näht die ausgeschnittenen Teile zusammen und lässt dabei jeweils eine Öffnung frei.
  3. Durch die Öffnung stülpt ihr es einmal um, damit die Naht nicht mehr zu sehen ist und stopft dann die Watte dort hinein.
  4. Anschließend näht ihr dann die Öffnung an dem Waschlappen fest.
  5. Dies macht ihr mit allen Teilen, die ihr für den süßen Sorgenfresser genäht habt.
  6. Auf den Waschlappen steckt und näht ihr dann die drei Knöpfe als Augen und Nase fest.
  7. Näht den Waschlappen nun unten zu und schon ist dieser kleine Angstvernichter fertig!

Traumfänger

Das ist ein absoluter Klassiker, um vor allem Albträume abzuwehren. Für Monster eignen sie sich allerdings auch ganz gut. Mit einem tollen Traumfänger können Sie einem keine Albträume mehr wünschen und die kleine Hexe kann auch nicht mehr zaubern. Was ihr für diesen Helfer braucht ist:

  • Einen Holzring oder einen Kranz aus gebundenen Stöcken
  • Juteband
  • Wolle
  • Kleber
  • Schere
  • Perlen, Federn und andere Accessoires

Sobald ihr alle Materialien gefunden habt können wir auch schon mit dem Basteln starten:

  1. Knotet das Juteband am Holzring/ Stock-Kranz fest. Mit etwas Kleber könnt ihr für besseren Halt sorgen.
  2. Umwickelt den gesamten Holzring/ Stock-Kranz mit dem Juteband und klebt das Ende wieder fest, nachdem ihr es zugeknotet habt.
  3. Jetzt braucht ihr die Wolle. Knotet nun das eine Ende an dem zuvor umwickelten Holzring/ Stock-Kranz fest.
  4. Malt mit dem Edding acht Punkte auf, wie bei einer Pizza. Nehmt euch die Wolle und knotet sie am nächsten Punkt fest. Geht zum nächsten Punkt mit der Wolle und macht auch dort einen Knoten.
  5. Wenn ihr beim ersten Knoten angekommen seid, macht ihr dort noch einen Knoten darüber und schneidet das Ende ab.
  6. Nun macht ihr an einem Wollstück in der Mitte einen knoten, geht zum nächsten Wollstück und macht auch dort in der Mitte einen Knoten.
  7. Seid ihr beim ersten Knoten angekommen, macht ihr dort noch einen Knoten darüber und schneidet das Ende ab.
  8. Und weiter geht es mit der nächsten Runde. So lange, bis ihr ganz innen angekommen seid und das Muster immer kleiner wird.
  9. Jetzt folgt der schönste Teil! Die Verzierung.

„Tschüss ihr MONSTER!“ – Buch

Dieses Buch könnt ihr ganz einfach selbst machen. Malt und bastelt mit dem Kind die Fantasiegestalten und bindet sie dann als kleines Buch zusammen. Anschließend könnt ihr es dann zusammen in eine Kiste packen und fest zukleben, bevor es von der Müllabfuhr abgeholt wird. Und weg sind sie die bösen Gestalten, die das Einschlafen so schwer gemacht haben.

Beschützer Kuscheltier

Geht in einen Spielzeugladen und sucht mit eurem Kind einen guten Beschützer aus, der in der Lage ist die Monster und andere Gestalten zu verjagen. Oder schafft das vielleicht sogar eines der bereits im Kinderzimmer vorhandenen Kuscheltiere? Na perfekt. Vielleicht ist es sogar möglich, dass er dann noch eine Fortbildung macht. Bereitet den Helden gut darauf vor, dass er auch wirklich in der Lage ist das Kind zu beschützen.

Monstereinsauger

Das ist eigentlich ein ganz normaler Staubsauger, der Superkräfte hat. Jeder hat ihn daheim und ahnt wahrscheinlich gar nicht, wie gut er darin ist böse Monster einzusaugen. Und gleichzeitig ist sogar das Kinderzimmer wie von Zauberhand auch noch sauber. Am besten ist es, wenn vorher noch aufgeräumt wird. Dann haben die Monster hier keine Chance sich zu verstecken. Vor dem Schlafen gehen macht man dann am besten noch einen Rundgang und schaut in den bekannten Monster-Verstecken nach.

Vorlagen für den Sorgenfresser

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