Nabelpflege und andere Herausforderungen

Wenn das kleine Wunder endlich in den Armen liegt und im Herzen eingezogen ist, beginnt man jede Kleinigkeit in sich aufzusaugen. Die kleinen zarten Hände und Füße, die weiche Haut, das wunderschöne Gesicht und wie es riecht. Am liebsten hätte man, dass dieser Moment nie endet. Für einen Augenblick hält die Welt kurz an. Und dann fällt einem auf, wie zerbrechlich dieses kleine Wesen ist. Geborgenheit, Schutz und Nahrung sind nun erstmal die wichtigsten Dinge, die so ein neuer Erdenbürger braucht. Aber was ist eigentlich mit der Pflege? Soll ein Neugeborenes schon gebadet werden? Sollte es eingecremt werden? Auf diese Fragen findet ihr nun hier eine Antwort, damit aus der Pflege bei Neugeborenen keine Herausforderung entsteht, sondern ein freudiges Ritual wird!

Nabelpflege

Die Nabelschnur wird nach der Geburt durchtrennt. Es bleibt jedoch ein kleiner Rest übrig, der sicher abgeklemmt wird, damit es sich nicht entzündet. Die Abheilung des Nabels sollte allerdings regelmäßig, meist von der Hebamme, kontrolliert werden. Sie achtet darauf, dass er abheilt, austrocknet und letztendlich abfällt. Aber auch wir als Eltern können dazu beitragen und sollten sogar bei jedem Windelwechsel nach dem Heilungsprozess schauen. Mit einem Wattestäbchen lässt sich der Nabelrest ganz einfach nach Bedarf, also wenn er schmutzig werden sollte, mit lauwarmen abgekochtem Wasser, unkompliziert säubern. Anschließend natürlich wieder zart aber gründlich trocken tupfen. Weniger ist mehr, heißt es hier. Zudem kann genug Luft beim Austrocknen helfen und ab und zu ein Tropfen Muttermilch. Das hat unsere Hebamme empfohlen und wir sind damit gut ausgekommen. Ganz wichtigist, dass die Windel nicht daran scheuern sollte. Dies kann verhindert werden, indem man die Windel unter dem Nabel weg faltet. Beschleunigen kann man den Prozeß nicht. Der Nabelrest fällt ab, wenn es Zeit für ihn ist. Deshalb braucht man etwas Geduld. Sobald er sich dunkel färbt und härter anfühlt, kann man davon ausgehen, dass er bald abfällt. Dies ist meist ungefähr zehn Tage nach der Geburt der Fall. Es kann jedoch auch ein paar Tage vor- oder nachher passieren. Hebammen hinzuzuziehen erscheint nicht nur sinnvoll, sondern entspannt uns Eltern auch. Sie hat ein geschultes Auge, um zu erkennen, ob mit dem Nabel alles in Ordnung ist. Sollte einem etwas komisch vorkommen, kann sie kontaktiert werden und im Notfall an einen Arzt weiter leiten.

Wickeln

Der Wickeltisch gehört bei Eltern von Neugeborenen zu den meist besuchten Orten. Dieser sollte jedoch nie in Abwesenheit der Eltern genutzt werden. Das Kind kann sonst schnell vom Wickeltisch herunter fallen. Während der ersten vier Wochen spielen sich die Eltern mit ihrem Kind beim Wickeln ein und auch darüber hinaus begleitet es sie im Alltag. Uns hat es geholfen, sich zu überlegen, wie man sich fühlt, wenn jemand einen wickelt. Wir würden uns wünschen, dass wir erzählt bekommen, was gerade gemacht wird. Am Anfang beruhigt es das Baby und wenn es älter wird, fördert es sogar die sprachliche Entwicklung. Deshalb erzählen wir, was wir beim Wickeln machen. „Ich ziehe dir den Body aus. Jetzt ist deine Windel dran. Oh da ist ja nur Pipi drin. Dann sind wir schnell wieder fertig…“ Eine warme Umgebung erschien uns auch sehr logisch, da es 37° in Mamas Bauch sind und die kalte Welt am Anfang etwas unangenehm sein kann. Deshalb war die Wärmelampe ein täglicher Begleiter. Da trockene Popos die Kinder entspannter spielen, lernen und schlafen lässt, schauen wir uns nun an, wie man eine Windel wechselt und welche Tipps und Tricks dabei helfen.

  1. Windel öffnen und Intimbereich mit einem nassen Lappen oder Feuchttüchern säubern (bei Mädchen ist es wichtig von vorne nach hinten zu wischen und bei den Jungen auch unter dem Hodensack)
  2. Die Hautfalten dort ebenfalls reinigen, da sich hier gerne etwas absetzt
  3. Warten bis alles trocken ist und währendessen leichte Babygymnastik machen oder mit einem trockenen Tuch nachhelfen
  4. Windel unter den Hintern legen und wieder verschließen
  5. Die Windel sitzt dann meist am besten, wenn noch ein bis zwei Finger problemlos zwischen Bauch und Windel passen
  • Windelwechsel steht ungefähr alle zwei bis drei Stunden an oder direkt nach einem Stuhlgang
  • In der Nacht kann es nach und nach angewöhnt werden nicht mehr zu wickeln und nur im Fall eines Stuhlgangs eine Ausnahme zu machen
  • Der erste Stuhlgang heißt Kindspech und ist grünlich bis schwarz und teerartig. Dieser lässt sich gut mit einem Tropfen Öl in Wasser mit einem Lappen entfernen
  • Jungen neigen dazu beim Wickeln zu pinkeln, weshalb es sich anbietet den Penis mit einem Tuch abzudecken, um nicht angepinkelt zu werden

Baden

Sobald der Nabelrest abgefallen ist und nicht nässt, darf ein Neugeborenes das erste Mal gebadet werden. Meist empfehlen viele Hebammen jedoch bis zur 4. Lebenswoche zu warten, da das Kind eine natürliche Schutzschicht hat und diese so lange, wie möglich, dadurch aufrechterhalten wird. Wann das erste Bad im Endeffekt stattfindet ist also den Eltern ganz persönlich überlassen. Aber worauf sollte man beim Baden achten?

  • Bad vorbereiten: Wasser in die Wanne einlassen, eventuell ein Öl oder Badezusatz hinzugeben, Waschlappen bereit legen, Heizung im Winter einschalten und Handtuch darüber legen, das dann in Reichweite platziert werden sollte
  • Optimales Badewasser: die ideale Temperatur liegt bei 37° C und am Anfang ist beim Badezusatz weniger mehr
  • Haltung beim Baden: der am Anfang instabile Babykopf liegt in der Beuge des Ellenbogens und die Hand stabilisiert den Körper und greift dabei unter dem Arm des Babys durch
  • Von unten nach oben: erst den Körper ohne Intimbereich, dann den Kopf und zum Schluss den Intimbereich waschen
  • Abtrocknen: die Hautfalten zu trocknen ist wichtig, damit sich keine Feuchtigkeit darin ansammeln und wund werden kann
  • Am besten keine Bodylotion, sondern ein Öl, wie zum Beispiel Olivenöl, verwenden
  • Baden macht viele Kinder müde und hungrig. Deshalb bietet es sich an am Abend zu baden. Ist die Wirkung allerdings eher belebend, ist es ratsam am Tag zu baden

Haut pflegen

Bei Neugeborenen ist, was die Pflege betrifft, weniger mehr. Am besten sollte man sein Baby in den ersten vier Wochen gar nicht bis selten und im besten Fall dann nur mit Olivenöl oder Muttermilch eincremen. Auch Sonnencreme ist in diesem Alter weniger empfehlenswert. Das Kind sollte hier nämlich nicht in die direkte Sonne, wodurch man sich die Sonnencreme automatisch sparen kann.

Nägel schneiden

Unsere Hebamme hat uns damals empfohlen erst nach 6 Wochen, weshalb dieser Punkt auch eigentlich eher zur Kategorie Säuglinge zählt, die Nägel das erste Mal zu schneiden, da sie vorher zu weich sind. Das haben wir auch so umgesetzt und können es weiter empfehlen. Sollten die Nägel zu lang werden bietet es sich an Socken oder extra gefertigte Handschuhe über zu ziehen. Im Schlaf des Babys kann man gut schneiden, da es sich nicht so viel bewegt. Sollte es dadurch allerdings wach werden, ist es wichtig beim Schneiden darauf zu achten, dass man jeden einzelnen Finger gut festhält, um zu verhindern, dass man die kleinen Fingerchen verletzt. Extra entwickelte Baby-Nagelscheren sind ebenfalls empfehlenswert, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Ein bis zwei Mal in der Woche bietet es sich an die Fingernägel und einmal im Monat die Fußnägel zu schneiden.

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